Donnerstag, 4. September 2014

Hahnenkampf beim 1. FC Lok




 

Wenn man keine Probleme hat, schafft man sie sich eben selber....

So oder so ähnlich könnte man sich die momentane Situation bei unserem 1. FC Lok vorstellen. Der Verein hat die größte Krise seit seiner Neugründung relativ unbeschadet überstanden und dampft momentan in der Oberliga auf wirtschaftlichem Konsolidierungskurs, saniert sich selber, lockt neue Sponsoren und weckt die Hoffnung, dass es bald aufwärts geht mit unserer Loksche.

Leider hält das die Fangemeinde nicht davon ab, sich das nächste Problem ins Haus zu holen. Die Protagonisten dieser hausgemachten Problematik sind bekannt: Auf der einen Seite Scenario Lok ´05 (SL) und deren Sympathisanten und auf der anderen Seite der Vorstand sowie SL-Gegner.

Gefüllt wird diese Problematik mit gegenseitigen Schuldzuweisungen, Uneinsichtigkeit, fehlender Kommunikation und mittlerweile schon gewalttätigen Auseinandersetzungen in unserem Wohnzimmer.

Über ein Jahr ist das Auftritts- und Erscheinungsverbot von SL mittlerweile schon her, gebessert hat sich nichts, wenn man nur an die Vorkommnisse in Magdeburg denkt, wo man wieder über die Stränge schlagen musste, das Verbot wurde erneuert und das Bruno mit seinen Fans gleicht mittlerweile einem brodelnden Vulkan, der wohl bald auszubrechen droht, wenn er es nicht schon ist.
Mit welchen Mitteln mittlerweile versucht wird, den Vorstand zu zwingen, SL wieder zu zulassen, widerspricht jedoch jeglichem Anstand und ist so auch nicht mehr hinnehmbar.
Gegenseitige Schuldzuweisungen sind die eine Seite der Medaille, wo es auf beiden Seiten Punkte gab und gibt, die der jeweiligen Partei recht geben. Doch den Weg, den SL nun einschlägt kann und ist definitiv nicht richtig und wird ohne Zweifel ebenfalls nicht zum Ziel führen.
Hier wurde mit dem Angriff auf Vorstandsmitglied Martin Mieth eine neue Stufe erreicht, die mehr oder weniger zum Eigentor für SL wurde.

Als normaler Besucher und Fan des 1. FC Lok stellt man sich dann doch die Frage, zu welchen Mitteln als nächstes gegriffen wird, um seinen Standpunkt durchzusetzen. Mittlerweile scheint SL auch immer mehr Rückendeckung zu verlieren, wenn man sich jetzt schon an jeden Notnagel hängt, um den Vorstand zu schaden.
Da muss sich der Präsident mittlerweile schon erklären, weil er aus Informationsgründen einen Like auf die BSG-Seite setzt. Sind wir hier im Kindergarten, oder will man damit nur gekonnt von den Vorkommnissen am letzten Spieltag ablenken?
Der Fakt bleibt trotzdem bestehen, dass Herr Mieth zum Optiker gehen darf, es bleibt ebenfalls Fakt, dass man wie ein Rudel Wölfe Richtung Fankurve gestürmt ist und somit wieder ein "perfektes" Bild für Außenstehende abgibt. Und am Ende alles nur, weil man für die eigenen Fehler haftbar gemacht wurde und die Konsequenzen nicht erträgt?

Was passiert als nächstes? Schlimm genug, dass man mittlerweile als Präsidiumsmitglied mit der Angst leben muss, dass es einen auch bald treffen kann, aber an Stelle von SL sollte man eigentlich begreifen, dass dieser Weg nicht zielführend ist.
Man hört immer wieder von den vermeintlichen Unterstützern von SL, dass man doch endlich noch einmal das Gespräch suchen soll. Würdet ihr Euch an Stelle des Präsidiums speziell nach den verbalen und körperlichen Anfeindungen auch nur ansatzweise noch mit SL auseinander setzen? Man sollte weiterhin nicht nur bedenken, was eine erneute Zulassung für die Fanszene bedeutet, man sollte auch die Außenwirkung beachten, die mit einer erneuten Zulassung von SL hinausgetragen wird. Ein entscheidender Faktor ist nämlich bei der ganzen positiven Entwicklung des Vereins, dass man sich klar gegen solche Gruppierungen positioniert.
Entweder SL macht endlich einen klaren Schnitt und schlüpft mal aus der Opferrolle und bringt auch mal ein paar positive Schlagzeilen und erarbeitet sich eine neue Chance oder SL fährt weiter seinen jetzigen Kurs und hat damit nicht nur seine Daseinsberechtigung verspielt, sondern riskiert auch, dass es irgendwann im Bruno mal richtig knallt.

Der 1. FC Lok braucht Fans, der 1. FC Lok braucht seine Ultras, die den Verein, die Zuschauer und die Mannschaft nach vorne treiben. Der 1. FC Lok braucht aber ganz gewiss keine schwarzgekleideten, vermummten Schlägertrupps, die gegen Vorstandsmitglieder und Fans des eigenen Vereins vorgehen. Das sind chemische Zustände, die keiner braucht und irgendwann auch Reaktionen des anderen Teils der Fanszene hervorrufen. Aber vielleicht will man auch genau das erreichen. So wie es momentan ist, hat SL im Stadion nichts zu suchen und das sollte auch so bleiben.