Donnerstag, 29. Mai 2014

Leipzig, Deine Fußball-Logos - ein Irrsinn

Große Diskussionen über das "runderneuerte" RB-Logo gab es dieser Tage. Der gelbe Farbklecks in der Mitte ist verschwunden, die Buchstaben wurden neu angeordnet, der Fußball vergrößert. Nackt sieht es irgenwie aus, es spicht einen einfach nicht an, auch farblich wirkt es ungemütlich. Es gleicht nun dem Logo des Mutter-Klubs aus Salzburg. Neu daran ist also eigentlich nichts. Die RB-Fans sprachen sich kürzlich in einer Umfrage klar für ein Logo aus, dass mit der Silhouette der Stadt Leipzig wirbt. Sie wünschten sich verständlicherweise ein Stück mehr Identität des Klubs mit der Stadt, der Region. Dieser wollten sich ja die Macher des Vereins auf die Fahne schreiben, mit diesem Ziel sind sie angetreten, Fußball für die Region machen zu wollen, sogar für den ganzen Osten. Aber dieser früheren Aussage steht eben eines entgegen. Das eigentliche Ziel ist und bleibt die Werbung für die Dose. Sicher möchten die Rasenballer die Nummer 1 im Osten werden, mindestens. Sie sind auf dem besten Wege dahin. Auch das ist Werbung. Aber eben nicht mit Herzblut für die Fans und die eigentliche Region - nämlich Leipzig. Damit wurden die Hoffnungen einiger enttäuscht und die kritischen Stimmen innerhalb der Bullen-Szene werden nicht weniger werden. Die Identitäts-Versuche der Macher erhalten somit einen herben Dämpfer, weil man sich nicht entschließen konnte, über den eigenen Schatten zu springen.







Im Schatten von RB existiert der 1. FC Lok, der sich derzeit nicht sicher ist, ob er überhaupt das genutzte Logo sein Eigen nennen darf. In widerwärtiger Manier war es einem findigen Geschäftemacher gelungen, die Vermarktungsrechte am Lok-Logo zu erlangen. Dieser verlangt vom Probstheidaer Verein jährlich einen Betrag X für die Nutzung des Logos durch den Klub. Mittlerweile gibt es weder T-Shirts noch Trikots mit dem blau-gelben Kreis im Fanshop in der Prager Straße. Das mindert die Einnahmesituation des finanziell angeschlagenen Traditionsklubs, dessen Fans sich sehr stark mit diesem Logo identifizieren. So kann, so darf das nicht sein. Hier wird ein Stück Kultur zerstört - dem Kapitalismus "sei Dank". Die Rechte an Vereinslogos dürfen nicht in die Hände von Geschäftleuten fallen, die mit den betreffenden Verein nichts, aber auch gar nichts zu tun haben. Es bleibt zu hoffen, dass sich der Klub und der Geschäftsmann aus dem Westen einig werden, oder dass ein Gericht feststellt, dass die Art der Nutzung durch den derzeitigen "Eigentümer" unzulässig ist. 

Es sollte so entschieden werden - im Sinne des Anstandes und erst recht in diesen Zeiten, in denen Geld mehr zählt als traditionelle Werte und Fußball mit Herz.

In der Hoffnung auf baldige Beendigung des Logo-Wahnsinns verbleibe ich 
mit blau-gelben Grüßen


Lok Mar