Mittwoch, 5. November 2014

Ein(e) Nagel kann auch rosten


Ein Teil unserer Fans diskutiert am heutigen Tage den in der LVZ erschienenen Artikel zur Auflösung von Scenario Lok. Heiß debattiert wird dabei, dass und was Stadträtin Juliane Nagel (DIE LINKE) wieder einmal kritisch zu Lok äußert.

Liebe Freunde,
Ich kann "unsere" Berufsdemonstrantin Jule auch nicht ab, aber sie ist im Wesentlichen nicht das Problem unseres Klubs. Das wird bei dieser Diskussion gerne vergessen. Der gesamte Artikel beschreibt den Ist-Zustand und die durchaus vorhandenen Ängste, aber auch das Unverständnis bei Einigen über das aufgehangene Banner. Alles sollte eigentlich Allen logisch erscheinen. Mich regt das alles nicht auf, ich nehme es zur Kenntnis. Sämtliche im Artikel getroffenen Aussagen bzw. Zitate hätten auch von irgendwelchen Fans stammen können. Sie wären genauso gültig gewesen, als wenn es die Jule vom Stapel gelassen hätte. Das alles ist nichts neues, nur 1000 Mal wieder aufgewärmt. Nagel und LVZ werden nicht Müde, immer wieder dieselben Statements zu wiederholen.

Ich selbst konnte mich nie so richtig für SL erwärmen. Daraus mache ich keinen Hehl. Aber das "Feststellen" einer Täterschaft, für die SL nie verantwortlich gemacht werden konnte, da es an Beweisen fehlt, oder alle Seiten Gegenteiliges aussagen, finden leider auch Platz in diesem Artikel. Das ist journalistisch gesehen eine glatte sechs.
Allerdings ist diese Darstellung am Ende nichts weiter, worüber sich die Fans seit einem Jahr das Maul zerreisen. Also was solls? Einig waren wir uns in der Fangemeinde nur selten und das wird wohl auch in Zukunft so bleiben. Einer Juliane Nagel bedarf es dabei nicht. Sehr wohl kann man Kritik an der Jule äußern, dass sie sich lieber um ihre Leutzscher Freunde kümmern soll. Damit diese sich ebenso zurückhalten und nicht auf Fans anderer Klubs losgehen. Frau Nagel darf sich auch gern einmal persönlich im Bruno vom Gegenteil überzeugen!
Aber, und das ist der Punkt: Sie ist das geringste Übel bei der objektiven Betrachtung der Dinge. Und klassische Beschimpfungen gegen "linkes Gedankengut" wie "Zecken", "linke Ratte" oder "Zeckenpack" unsererseits helfen da auch nicht weiter. Sie fördern lediglich die Meinung anderer, dass Lok-Fans "rechts" sein müssen, wenn wir derartigen Wortschatz benützen.


Sehen wir lieber zu, dass wir die durchaus berechtigte Kritik an Teilen der Fanszene ernst nehmen, und dass wir von neuerlichen gewaltätigen Übergriffen, Sachbeschädigungen oder Extremismus jeglicher Art verschont bleiben und so gut es geht, dagegen ankämpfen. Wachsam sein heißt die Losung, auch wenn es kein Allheilmittel ist. Unseren Klub vor weiteren Taten zu schützen, die uns materiell schaden, aber auch dem Image, sollten dennoch oberste Priorität haben.
Es gilt: Die schlechte Publicity kommt nicht ungefähr und ist auch in den meisten Fällen berechtigt - "Lügenpresse" hin oder her. Das haben sich "Fans" und Klubführungen der letzten 20 Jahre ganz leicht selbst "erarbeitet". Wer mehr wert auf gute Presse legt, kann dafür etwas tun. Es ist eigentlich ein leichtes, sich friedlich zu verhalten. Oder auch sich in der fussball-freien Zeit außerhalb des Stadions zu benehmen. Dass eben keine anderen Fußball-Fans angegriffen werden, noch dazu wenn man in Lok-Montur unterwegs ist. Man muß es nur wollen. Nun gut, so einfach ist es dann auch nicht, damit das Image zu verbessern, noch dazu wenn die lokale Presse es nicht so recht will. Denn auch hier ist es wie im Fußball. Viele wollen einen Feind haben. Bei der Presse mag es Lok sein, bei Lok-Fans mag es Chemie oder RB sein. Aber es wäre ein Anfang. Zu oft bekommt man mit, was die eigenen "Fans" außerhalb des Stadions veranstalten. Wenn das alles in der Presse stünde...Himmel!

Lok-Präsident Spauke sagt: "Das ist definitiv eine Chance für einen Neuanfang", trifft damit der Nagel auf den Kopf und wehrt sich gegen Panikmache. Ungeachtet dessen, dass es durchaus ein gewisses Gefahrenpotential gibt, wenn eine Gruppe keine Gruppe mehr ist, muss man nicht gleich in Panik verfallen, sondern die neuerliche Chance ergreifen, festhalten und entwickeln. Frau Nagel, die sich (selten) auch schon positiv über die Entwicklung der Loksche geäußert hat, sollte uns nicht groß jucken, da sie nicht verantwortlich ist für unseren Weg, sondern nur wir selbst - gemeinsam. Auf die Nagel kommts nicht an, wenn wir dazu einen Hammer brauchen. Dieser sollte Anwendung in unserem Stadion finden, um Dinge wieder herzurichten, nicht um damit verbal auf jemanden einzudreschen und damit sinnlos Kraft zu vergeuden.

Ein(e) Nagel wird auf lange Sicht rosten, wenn man sich nicht kümmert und umsorgt. Wenn ihr nur wenig Beachtung geschenkt würde, so hört irgendwann auch niemand mehr zu. Lok-Fans, deren Schwelle zum Herzanfall beim Namen "Nagel" besonders niedrig ist, sollten sich aus medizinischer Sicht von der Zeitungsschau und aus den sozialen Netzwerken rausnehmen. Ich weiß, nun werde ich wahrscheinlich verbal Prügel beziehen, weil ich die Jule so "verteidigt" habe, aber der Wahrheit kann man ruhig ins Auge schauen, auch wenn es zum x-ten Male wiederholt wird und nervt.

Mit hammermäßigen Grüßen
Lok Mar